03.04.2018

Interview mit dem geschäftsführenden Vorstand von Science4Life

Was können Großkonzerne von Start-ups lernen? Und was zeichnet eine erfolgreiche Idee aus? Tipps erfahrt ihr im Interview mit unserem geschäftsführenden Vorstand, Dr. Karl-Heinz Baringhaus und Dr. Rainer Waldschmidt.

Herr Dr. Baringhaus, Herr Dr. Waldschmidt, was ist für Sie das Besondere an Science4Life und veranlasst Sie die Gründerinitiative zu unterstützen?  

Dr. Baringhaus: Aus unserer Sicht ist das Besondere an Science4Life das große Netzwerk und die vielen Ideen und Innovationen, die dabei aus diesem Netzwerk kommen. Nicht zu vergessen sind die daraus entstandenen Unternehmen sowie Kooperationen zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen, die durch Science4Life entstanden sind.

Dr. Waldschmidt: Die Zusammenarbeit vom Land Hessen und Sanofi über 20 Jahre ist unser persönliches Highlight. Das funktioniert so nachhaltig effizient, dass Start-ups davon profitieren und in ganz Deutschland tätig werden können.

 

Was unterscheidet ihrer Meinung nach den Science4Life Venture Cup von anderen Businessplan-Wettbewerben?

Dr. Waldschmidt: Ich glaube, da gibt es mehrere Unterschiede. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass wir sehr offen sind. Sowohl was die Regionen angeht, als auch was den Inhalt angeht. Bei uns findet man ein sehr großes Netzwerk und kann aus ganz Deutschland und dem Ausland am Wettbewerb teilnehmen. Außerdem kann man von hier aus richtig erfolgreich durchstarten!

Dr. Baringhaus: Ich möchte noch ergänzen: Der Science4Life Wettbewerb ist einer der erfolgreichsten Gründerwettbewerbe in der Bundesrepublik Deutschland. Das ist uns besonders wichtig. Wir brauchen uns hier gegenüber anderen Wettbewerben im In- und Ausland nicht verstecken. Alle Teilnehmer sind hier gut aufgehoben und werden durch das Land Hessen und Sanofi optimal in ihrer Unternehmensgründung unterstützt.

 

Was macht ihrer Meinung nach eine erfolgreiche Idee aus?

Dr. Baringhaus: Eine Idee als solches ist erstmal nur ein subjektives Konstrukt. Eine Idee ist aus meiner Sicht erfolgreich, wenn sie zu einer Innovation führt mit der man Geld verdienen kann.

Dr. Waldschmidt: Eine Idee ist etwas, das den Markt und den Gründer motiviert. Nur wenn der Mensch, der die Idee hat, das auch gut findet, hat er die Kraft auch Tief- und Rückschläge wegzustecken. Er sollte das aber nur für ein Projekt machen, welches der Markt auch honoriert. Das heißt, wenn aus einer Invention eine Innovation wird, wenn man im Markt mit etwas erfolgreich ist und es einem selbst Spaß macht, dann finden wir das gut. Genau das haben wir schon sehr oft gesehen.

 

Herr Dr. Baringhaus, was können Konzerne in der Pharmaindustrie von Start-ups lernen?

Dr. Baringhaus: Wir lernen von Start-ups insbesondere den frischen Wind. Die Motivation hinter einer Innovation oder Idee, diese voranzubringen und vor allem auch den Perspektivenwechsel zu machen. Gerade Unternehmensgründer nehmen verschiedene Perspektiven wahr, womit wir uns in einer Großindustrie einfach schwerer tun. Der zweite Aspekt, den ich noch gerne ergänzen möchte, ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Start-ups sowie Klein- und Großunternehmen, die einen Vorteil für alle Parteien mit sich bringt.

 

Welche Themen sind aus der Großkonzernperspektive für Sie gerade auch in den Bereichen „Pharma“ und „Life Sciences“ besonders interessant?

Dr. Baringhaus: Relevante Themen sind für uns natürlich neue Technologien für die Leitstruktur Findung und Optimierung. Dann sind neue Therapien, Targets und auch neue Aspekte in der Gesundheitsbranche als solches relevant. Stichwort Digital Health: Wir stehen auch hier, wie die Automobilindustrie, vor tiefgreifenden Veränderungen und da ist es für uns sehr wichtig in Partnerschaft mit kleinen Unternehmen neue Wege zu gehen.

 

Herr Dr. Waldschmidt, wie wichtig sind Start-ups für das Land Hessen?

 Dr. Waldschmidt: Das Land Hessen sowie den Wirtschaftsminister als Stellvertreter des Bundeslandes könnte man als obersten Gärtner bezeichnen. Wir haben Pflanzen, die Ertrag bringen, die ausgewachsen sind und denen es gut geht. Wie in jedem Garten sterben aber immer wieder Pflanzen ab und es müssen andere nachkommen. Start-ups sind für uns die Möglichkeit, immer für Wachstum im gesamten Markt zu sorgen. Somit sichern wir auch in Zukunft den Nachwuchs und die jungen Pflanzen. Ein guter Garten hat Pflanzen in jedem Lebenszyklus. Mit neuen Arbeitstechniken sowie innovativen Produktideen sind Start-ups in Zusammenarbeit mit bestehenden Unternehmen essentiell wichtig, langfristig für Hessen Wohlstand und Arbeitsplätze zu sichern.

 

Gibt es denn aktuell Themen und Ideen, die für Sie und das Land Hessen besonders interessant sind?

 Dr. Waldschmidt: Hessen ist eines der führenden Länder im Bereich Pharmazie- und Medizintechnik. Hessen ist aber auch eines der führenden Länder im Bereich erneuerbare Energien. Daher ist es auch keine Überraschung, dass wir uns neu zum Ziel gesetzt haben auch Start-ups im Bereich der erneuerbaren Energien zu fördern. Wir waren schon sehr erfolgreich in der ersten Runde und freuen uns in der Jubiläumsrunde auf noch mehr Einsendungen. Denn das Managen der Energiewende, die eine echte Herausforderung für die Volkswirtschaft Deutschlands darstellt, wird ein wesentlicher Grundstein für die zukünftige Entwicklung dieses Landes sein. Wer das kann, der hat auch Produkte für die ganze Welt. Denn früher oder später werden wir zu einer kohlenstofffreien Energieversorgung kommen müssen.

 

Herr Dr. Baringhaus, Herr Dr. Waldschmidt, welche Tipps können Sie den Wettbewerbsteilnehmern geben, nachdem Sie Science4Life schon so lange begleiten? 

Dr. Waldschmidt: Glauben Sie an Ihre Idee, glauben Sie an sich selbst und nehmen Sie sich Zeit, diese Idee zu entwickeln. Droht das Projekt zu scheitern oder scheint nicht realisierbar zu sein, lassen Sie es auf sich beruhen, geben Sie jedoch nicht auf, sondern fangen Sie an, etwas Neues zu entwickeln.

 Dr. Baringhaus: Ich zitiere ganz gerne andere und hier möchte ich auf Walt Disney verweisen, der gesagt hat: „Wenn du es dir vorstellen kannst, kannst du es auch tun.“. In diesem Sinne, ergänzend zu dem was schon gesagt wurde, glauben Sie an Ihre Idee, bringen Sie Ihre Idee voran. Wenn Sie der Meinung sind, dass Ihre Idee nicht zukunftsweisend ist, haben Sie auch den Mut die Idee wegzulegen und mit einer neuen Idee anzufangen, um die Idee oder das Produkt am Markt zu platzieren. Bleiben Sie am Ball, seien Sie zukunftsorientiert. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.

Dr. Waldschmidt: Für junge Ideen gibt es keine bessere Schule, keinen besseren Lehrer und keinen besseren Klassenverband als Science4Life. Kommen Sie hierher, setzten Sie sich mit anderen auf die Schulbank, schauen Sie ob Ihre Idee standhält und hören Sie sich von Ihren Lehrern und von anderen in der Klasse an, wie es geht. Wer hier einen Abschluss macht, kann eine gute Firma mit gutem Erfolg in Deutschland platzieren.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Diesen Artikel teilen

Ähnliche Themen

Das sind die Gewinner der Businessplanphase 2025

02.07.2025

In der Businessplanphase des Science4Life Venture Cup gewinnen Blueprint Biomed, CiX, HeartGate, Plantman und X-ECD. Beim Science4Life Energy Cup gehen Radiant Solar, TwinWatt und WeldNova als Siegerteams hervor. Am 30. Juni 2025 trafen sich vielversprechende Gründerteams aus ganz Deutschland zur feierlichen Abschlussprämierung von Science4Life im Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden. In festlichem Rahmen präsentierten die Finalisten ihre Geschäftsideen vor Förderern, Branchenexperten und dem Science4Life-Netzwerk. HeartGate wurde für seine Innovation im Bereich der Herzimplantation mit dem ersten Platz des Science4Life Venture Cup und 25.000 Euro ausgezeichnet. WeldNova überzeugte die Jury im Science4Life Energy Cup und erhielt 10.000 Euro. Innovation trifft Erfahrung: Academy-Days bereiten Teams auf den Erfolg vor Bereits vor der Preisverleihung hatten die besten Teams die Gelegenheit, ihre Businesspläne im Rahmen der mehrtägigen Academy-Days intensiv weiterzuentwickeln. Im Austausch mit Experten aus Wissenschaft, Industrie, Recht und Finanzierung wurde an jeder Stellschraube gefeilt: von der Marktstrategie über regulatorische Fragen bis zum finalen Pitch vor der Jury. MedTech, Wasserreinigung und Pflanzen-Biotech überzeugen im Science4Life Venture Cup Herzchirurgie neu gedacht: HeartGate aus Freiburg i. Br. sichert sich den ersten Platz des Science4Life Venture Cup. HeartGate ist ein Implantationsset, das es ermöglicht, Herzunterstützungssysteme ohne Herz-Lungen-Maschine am schlagenden Herzen zu implantieren. Dank HeartGate wird die OP schneller und sicherer, wovon nicht nur die Betroffenen, Patienten mit schwerem Herzversagen, sondern Gesundheitsversorger und Kostenträger profitieren. Auf Platz 2 folgt CiX aus Erlangen. Die Gründer produzieren anschlussfertige Wasserreinigungsmodule zur Schadstoffentfernung. Die Idee kam dem Team parallel zur Promotionsarbeit an der Universität, als sie an der Optimierung von Diamantelektroden forschten. Das System kann mit Strom effektiv und bedarfsgerecht u. a. Medikamentenrückstände, Bakterien und das Umweltgift PFAS aus Wasser entfernen – vor Ort und ohne Chemikalienzugabe. Den dritten Platz belegt Blueprint Biomed aus Berlin. Das Team entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Der vierte Platz geht an X-ECD aus Hannover. Mit ihrem gleichnamigen Detektor bieten die Gründer einen nicht-radioaktiven Schadstoffdetektor, der den bisher etablierten radioaktiven Detektor (ECD) unmittelbar ersetzen kann. Er ermöglicht präzisere Schadstoffanalysen ohne Sicherheitsbedenken für Laborpersonal und ohne Umweltbelastung, eliminiert den bisherigen Dokumentationsaufwand und reduziert die Gesamtkosten. Platz 5 geht an Plantman aus Köln. Das Start-up entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Energieinnovationen für ein sauberes Morgen Den ersten Platz im Science4Life Energy Cup sichert sich WeldNova aus Berlin. Ihre elektromagnetische Badstütze ermöglicht erstmals den Einsatz des Laserstrahlschweißens beim Schweißen dicker Bleche. Damit kann die Produktivität des Schweißprozesses bei großen Stahlkonstruktionen um den Faktor 10 gesteigert und die Kosten um bis zu 90 Prozent gesenkt werden. Den zweiten Platz belegt Radiant Solar aus Konstanz. Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung (GGV)! TwinWatt aus Darmstadt belegt Platz drei. Das Team entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Start der neuen Wettbewerbsrunde: 1. September 2025 Du hast eine zukunftsweisende Idee im Bereich Life Sciences, Chemie oder Energie? Dann nutze deine Chance: Am 1. September 2025 startet die nächste Wettbewerbsrunde. Sei dabei und nutze das Know-How und Netzwerk von Science4Life für deinen Gründungserfolg!

Weiterlesen

PR für Start-ups: Warum Sichtbarkeit über Erfolg entscheidet

28.04.2025

In der Frühphase eines Start-ups liegt der Fokus oft auf Produktentwicklung, Finanzierung und Teamaufbau. Doch bei all dem Trubel wird eines häufig unterschätzt: die Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit, oder moderner gesagt: PR – ist kein nettes Beiwerk, sondern ein strategischer Wachstumstreiber. Wer gesehen werden will, muss sichtbar sein. Und wer sichtbar ist, findet statt. PR beginnt bei Stunde Null Der richtige Zeitpunkt für PR? Sofort. Kommunikation beginnt in dem Moment, in dem ein Start-up seine erste Website live stellt oder Investoren kontaktiert. Es geht darum, sich klar zu positionieren: Wofür steht das Unternehmen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal – und warum sollte das jemanden interessieren? Diese Fragen sollten früh beantwortet werden, unabhängig davon, ob man mit einer Agentur, einem Freelancer oder intern arbeitet. Eine datenbasierte Kommunikationsstrategie, die Zielgruppen wirklich versteht, spart später Geld, Zeit und Nerven. Komplexe Themen brauchen einfache Storys Gerade technologiegetriebene Start-ups tun sich oft schwer, ihre Ideen so zu vermitteln, dass Außenstehende sie verstehen – und sich dafür begeistern. Doch: Complexity kills, simplicity wins. Gute Kommunikation reduziert, ohne zu banalisieren. Es geht darum, Probleme klar zu benennen, Lösungen überzeugend darzustellen und durch nachvollziehbare Beweise (z. B. Kundenfeedback oder Zahlen) Glaubwürdigkeit aufzubauen. Entscheidend ist dabei nicht nur das Was, sondern auch das Wer: Gründer stehen sinnbildlich für ihre Vision. Wer als Gesicht der Marke sichtbar ist, wird auch als Experte wahrgenommen. Qualität schlägt Quantität Ein häufiger Fehler in der PR ist das Prinzip „Spray and Pray“ – also viele unkoordinierte Maßnahmen, in der Hoffnung, dass irgendwas hängen bleibt. Besser ist es, sich auf wenige, dafür passende Kanäle zu fokussieren. LinkedIn bietet sich zum Beispiel an: kostenfrei, einfach steuerbar, in der Business-Welt etabliert. Statt Hochglanzkampagnen braucht es hier vor allem Kontinuität und Authentizität. Wer regelmäßig dokumentiert, was im Start-up-Alltag passiert – neue Teammitglieder, Kundenfeedback, Veranstaltungen, Learnings – baut organisch Reichweite auf. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz. PR ist People Business – die richtige Unterstützung zählt Sobald ein Start-up wächst – etwa ab Series A – reicht das interne Kommunikations-Team oft nicht mehr aus. Dann lohnt es sich, externe Unterstützung zu holen. Aber: Nicht jede Agentur passt zu jedem Start-up. Entscheidend sind Branchenkenntnis, methodisches Know-How und ein gutes Miteinander. Wichtig ist auch, dass Gründerteams wissen, was sie selbst beitragen müssen: Ohne klare Ziele, internes Briefing und aktive Zusammenarbeit funktioniert PR auch mit Profis nicht. Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck – sondern strategischer Vorteil Viele Start-ups schrecken vor öffentlichem Auftreten zurück, weil sie nicht „laut“ wirken wollen. Doch Sichtbarkeit ist keine Eitelkeit – sie ist ein Business-Asset. Wer als Thought Leader wahrgenommen wird, erhöht die Chancen auf Medienpräsenz, Panel-Einladungen, neue Partnerschaften und sogar Kundenanfragen. Gute Kommunikation erzeugt Vertrauen – und Vertrauen ist die entscheidende Währung in jeder frühen Wachstumsphase. Wer kommuniziert, führt Eine starke Kommunikationsstrategie kann Investoren überzeugen, Top-Talente anziehen und Kunden begeistern. PR ist mehr als Pressearbeit – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Wachstum beschleunigt. Entscheidend ist, früh anzufangen, sich klar zu positionieren und mit Authentizität sichtbar zu bleiben. Denn am Ende gilt: Nicht die Besten setzen sich durch, sondern die, die besser kommunizieren. Wer mehr zum Thema PR für Start-ups erfahren will, hört am besten in unseren Podcast mit PR-Experte Tilo Bonow. Hier geht’s zur Folge.

Weiterlesen

Zukunftsweisende Lösungen aus Life Sciences, Chemie und Energie – die Gewinner der Konzeptphase 2025

13.03.2025

Blueprint Biomed, EpiCure, Plantman, QuantiLight und TimeTeller holen sich den Sieg in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen Qkera, Radiant Solar und TwinWatt. Neue Technologien, zukunftsweisende Lösungen und beeindruckende Start-ups – auch in diesem Jahr zeigt die Konzeptphase des Startup-Wettbewerbs, welche Innovationen das Potenzial haben, Märkte zu revolutionieren. Während sich die Gewinnerteams des Science4Life Venture Cup auf bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Biotechnologie konzentrieren, setzen die Gewinner des Science4Life Energy Cup auf nachhaltige Energiekonzepte für eine umweltfreundlichere Zukunft. Individuelle Coachings bei den Academy Days Bevor die besten fünf Geschäftskonzepte aus Life Sciences und Chemie sowie die besten drei Geschäftskonzepte aus dem Bereich Energie ausgezeichnet wurden, gab es für die besten 15 Teams der Konzeptphase wertvolle Coachings im Rahmen der Academy Days. Im Sparring mit jeweils einem persönlichen Coach verfeinerten die Teams ihre Geschäftsvorhaben und hatten die Gelegenheit, diese nochmals auf Plausibilität und Realisierungschancen zu prüfen. Zusätzlich wurden in Kleingruppen die individuellen und juristischen Fragestellungen rund um die Unternehmensgründung besprochen. Neue Ansätze in der Medizintechnik und Diagnostik Das sind die Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup: Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Aktuelle Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff von EpiCure aus München, Carbacitabin (CAB), greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Start-up kann Blutkrebspatienten eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Plantman aus Köln entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Im Bereich der Diagnostik vereinfacht QuantiLight aus Heidelberg Blut-Tests auf Medikamentkonzentrationen für 23 Millionen chronisch Kranke. Mit einem handlichen Gerät und Blut aus der Fingerkuppe liefert es laborgenaue Ergebnisse in 15 Minuten – direkt von zu Hause. Das spart Patienten drei Stunden pro Test, senkt Kosten für das Gesundheitssystem und verbessert die Behandlung. Besonders nützlich ist es für Organtransplantierte und klinische Studien. Die TimeTeller GmbH aus Hamburg ermittelt den optimalen Tageszeitpunkt für die Medikamenteneinnahme, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu steigern. Die TimeTeller GmbH ist ein Spin-off der Charité – Universitätsmedizin Berlin und basiert auf der Forschung von Angela Relógio im Bereich Krebs und zirkadiane Rhythmen. Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft Die Gewinnerteams des Science4Life Energy Cup setzen auf nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Qkera GmbH aus Garching löst das größte Problem von Batterien der nächsten Generation durch einen innovativen Durchbruch bei der skalierbaren und günstigen Herstellung von keramischen Festkörperelektrolyten, die dünn, flexibel, hochleitend und sicher sind. Die Technologie entstand durch jahrelange Forschung am MIT/TUM durch Prof. Rupp und die Erfahrung von Andreas Weis im Bereich Nanomaterialien für Energieanwendungen. Radiant Solar aus Konstanz adressiert ein zentrales Problem der Energiewende: Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung. Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. Bewerben können sich alle Start-ups, die maximal zwei Jahre alt sind – auch ohne vorherige Teilnahme an der Konzeptphase. Jetzt anmelden unter www.science4life.de! Einsendeschluss ist der 14. April 2025.

Weiterlesen