25.04.2023

So rettet KI unsere Zukunft: 5 Anwendungsfelder

Der Zugang zu Künstlicher Intelligenz ist in 2023 so stark demokratisiert wie nie zuvor – die Nutzungsmöglichkeiten scheinen schier unendlich. Gleichzeitig diskutiert die Politik über Verbote, Limitationen und Regularien für deren Nutzung. Richtig angewendet könnte KI die Zukunft der Medizin und der Energiewirtschaft stark positiv beeinflussen: Wir werfen einen Blick auf die vielversprechendsten Anwendungen und zeigen, wie eine ideale KI-Zukunft ohne Fachkräftemangel, fehlenden Zugang zu Spezialisten und komplexes Ressourcenmanagement aussehen könnte.

Diagnosen ohne Wartezeit

Auf Facharzt-Termine warten Patienten gut und gerne einige Monate, denn die Nachfrage nach Spezialisten ist deutlich höher als deren Anzahl. Durch die lange Wartezeit bis zur Diagnose verlieren Menschen so wertvolle Zeit, in der schon eine Behandlung stattfinden könnte. Genau hier schafft Künstliche Intelligenz enorme Erleichterung: KI- Instrumente ermöglichen es Allgemeinärzten oder Ärzten anderer Fachrichtungen, fachfremde Diagnosen zu stellen. Anstatt Patienten von einer Praxis zur anderen zu schicken, würde der Diagnoseprozess für eine größere Breite an medizinischen Fachpersonal ermöglicht werden. Geräte wie KI-gestützte Spaltlampen zum Befund von Augenerkrankungen oder Scanner, die Hauterkrankungen automatisiert erkennen, sind nicht mehr nur bloße Ideen, sondern teilweise schon Realität. Werden diese in Zukunft Standard in Praxen, könnte einer breiten Masse die Zugänglichkeit zu einer zeitnahen, präzisen Krankheitserkennung gewährleistet werden. 

Präzise Früherkennung von Krankheiten

Auch in der Fachdiagnostik wird KI bereits genutzt, um Krankheiten präziser zu diagnostizieren. Mit Machine-Learning-Modellen können große Datenmengen analysiert werden, um Krankheitsmuster zu identifizieren. Das hilft Ärzten dabei, schnellere und genauere Diagnosen zu stellen und eine bessere Behandlung zu empfehlen. Tumore, Hämatome oder andere lebensbedrohliche Anomalien können so viel früher erkannt werden. Eine Studie des National Institute for Research in Digital Science zeigte, dass Lungenkrebs mit der Unterstützung von KI bis zu einem Jahr früher identifiziert werden kann.* Darüber hinaus bieten die Systeme Hilfe bei der Diagnose von seltenen oder komplexen Erkrankungen, indem sie Ärzten Zugang zu relevanten Forschungsergebnissen und medizinischen Aufzeichnungen geben.

Wearables als Datenlieferant

Medizinische Wearables können bei der Prävention, Nachsorge und sogar der Therapie entscheidende Patientendaten liefern. KI unterstützt bei der Auswertung dieser Daten und hilft Ärzten dabei, Patienten besser zu betreuen. Gesundheitsdaten wie Puls, Blutdruck oder Schlafverhalten liefern wichtige Einblicke in den Gesundheitszustand der Patienten und ermöglichen es, frühzeitig auf gesundheitliche Probleme zu reagieren. Die Stärke von KI liegt in der effizienten Datenverarbeitung: Ohne die Hilfe von künstlicher Intelligenz würde die valide Auswertung von großen Datenmengen sehr viel Zeit kosten. Gerade Risikopatienten könnten so in Zukunft besser betreut werden, ohne dass zusätzliche Fachkräfte benötigt werden.

Energiewende optimieren

Vielversprechend gestaltet sich die KI-getriebene Zukunft auch mit Blick auf die Energiewende. Angefangen bei optimierten Stromnetzen: Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, die Energieerzeugung und den Verbrauch optimal aufeinander abzustimmen, um eine effiziente und umweltfreundliche Stromversorgung zu gewährleisten. Sie reagiert intelligent auf Abnehmer und steuert deren Verbrauch sowie die Speicherung überschüssiger Energie. Außerdem machen es KI-Systeme möglich, den Energiebedarf in einem bestimmten Gebiet vorhersagen, indem sie historische Daten und Wettervorhersagen verwenden. Diese Vorhersagen können anschließend genutzt werden, um die Energieerzeugung und -verteilung zu planen und zu optimieren. Doch auch schon während der Energiegewinnung bietet der Einsatz von KI-getriebenen Algorithmen Vorteile: Sie lassen sich  beispielsweise zur Maximierung der Leistung von Solaranlagen einsetzen oder um den optimalen Betriebspunkt von Windkraftanlagen zu finden.

IT-Sicherheit

15 Millionen Cyberattacken verzeichnet Deutschland jährlich. Dabei ist das Gesundheitswesen mitunter am häufigsten betroffen und mit rund 12% die deutschen Stromnetze auch ein beliebtes Angriffsziel**. Die IT-Sicherheit in Deutschland ist zwar solide und im internationalen Vergleich weit vorne, jedoch bringt die steigende Anzahl von Attacken und das ständige Aufkommen neuer Schadprogramme diese oft an ihre Belastungsgrenzen. KI-basierte Systeme erkennen ungewöhnliche Aktivitäten in der Netzwerkumgebung und identifizieren Bedrohungen schneller als klassische Systeme. Darunter fällt auch die Überwachung medizinischer Geräte in Krankenhäusern. Sicherheitslücken und potenzielle Schwachstellen werden durch Scans erkannt und können so signifikant schneller geschlossen werden. Auch bei der Überwachung der Integrität von Stromzählern und anderen Geräten im Stromnetz unterstützt KI bereits und stellt sicher, dass diese nicht gehackt oder manipuliert werden. So kann künstliche Intelligenz die IT-Sicherheit zwar nicht ganzheitlich ersetzen, aber als ein Bauteil eines umfassenden Sicherheitsplans genutzt werden, um menschliche Prozesse zu ergänzen und der wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe effektiv entgegenzuwirken. 

Flächendeckende Facharztdiagnosen, eine optimierte Energiewende und mehr IT-Sicherheit in allen Bereichen. Richtig eingesetzt könnte Künstliche Intelligenz viele Probleme unserer aktuellen Gesellschaft Lösen oder zumindest verbessern. Auf dem Weg dahin müssen natürlich noch einige Fragestellungen geklärt werden, um Mehrwerte der Technologie unter sicheren Bedingungen nutzen zu können.

 

*https://healthcare-in-europe.com/de/news/ki-erkennt-lungenkrebs-bis-zu-einem-jahr-frueher.html#:~:text=Ein%20auf%20K%C3%BCnstlicher%20Intelligenz%20(KI,Universit%C3%A9%20C%C3%B4te%20d'Azur%20zeigt. 

**dena-Analyse „Künstliche Intelligenz für die integrierte Energiewende“

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Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. 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